Mittwoch, 19. August 2015

Angekommen in Bolivien/ Arrived in Bolivia

Vor mittlerweile nun schon zehn Tagen machte ich mich gemeinsam mit den restlichen August-Ausreisenden des BKHW auf den Weg nach Bolivien. Nach der langen Reise hatten wir zunächst alle gemeinsam ein Ankunftsseminar in Santa Cruz, um dem so schnell gereisten Körper mit dem Kopf hinterher kommen zu können. Zwar schien es noch unwirklich tatsächlich in Bolivien zu sein da wir nichts außerhalb unserer Unterkunft zu sehen bekamen, aber die drei Tage waren nach all der Aufregung des Abschieds sehr schön. Die bolivianischen Mitarbeiter des BKHW  haben uns am Flughafen herzlich in Empfang genommen und selbst die Beamten bei der Migración waren sehr freundlich. Während des Seminars ergaben sich ähnlich wie bei dem Vorbereitungsseminar im Juli wieder tolle Gespräche und lustige Situationen. So konnte man sich innerhalb dieser drei Tage gut erholen.

Before ten days by now the volunteers of the BKHW including me made our way to Bolivia. After the long journey we first had an arrival seminar in Santa Cruz, to have the chance of following the fast travelled body by mind. It felt unreal to actually be in Bolivia because we didn’t get to see anything else except the place we stayed at; nevertheless those three days together were really lovely after all the comotion of goodbye. At the airport the Bolivian workers from the BKHW welcomed us warmly and even the immigration officers were really kind an interested. During the seminar loads of great conversations and funny situations developed like during the preperation seminar we had in July. That way the three days were enjoyable and  a great way to recover.

Foto 1:

Das ist Rebecca, sie hat unser Seminar in Santa Cruz mitgestaltet und ist ebenfalls Deutsche, lebt aber seit neun Jahren in Bolivien. Das Witzige ist, dass sie zufälligerweise auch in Hannover, sogar in Wettbergen, nur wenige Straßen entfernt von mir gewohnt hat- und nun treffe ich sie am anderen Ende der Welt.
This is Rebecca, she was one of the facilitators of the seminar in Santa Cruz and is also German. She has been living in Bolivia for nine years now. The funny thing is that she also is from Hannover, the city I am from in Germany. Moreover she used to live in the same neighbourhood only few streets away from me-  and now I get to know her on the other side oft he world.

Nach knapp drei Tagen machten wir uns dann am Nachmittag des 12. August gemeinsam mit den jeweiligen Regionalkoordinatoren auf den Weg in unsere Einsatzorte. Für mich und sechs weitere Deutsche ging es über Nacht im Fernbus nach Sucre. Die Fahrt dauerte 16 Stunden: Zwar waren die Sitze komfortabler als die der deutschen Fernbuslinien, aber die Strecke führte durch gefährlich wirkendes Terrain. Kurz vor der Abfahrt hatte ich gehört, dass es zwei Tage zuvor einen Busunfall auf dieser Strecke gegeben hatte, was mir nicht unbedingt beim Einschlafen half. Am Ende erreichten wir Sucre jedoch gesund und halbwegs munter.

After three days on the 12th of August we all made our ways to the cities where we will work. Seven Germans and our Bolivian coordinator took a greyhoundbus over night to Sucre. The journey was 16 hours: The seats were a lot more comfortable than the ones in German greyhoundbuses but the road ran through a seemingly dangerous terrain. Just before leaving Santa Cruz I had been told that two days ago an accident had occured on the very same route. That didn’t realy help me to fall asleep but at the end we reached Sucre safely and more or less vivid.

 
Foto 2: Blick auf den letzten Kilometern vor Sucre – the view on the landscape a few kilometers before Sucre

Die Stadt begrüßte uns mit Regen und Kälte. Das Haus unserer Gastfamilie ist ein Atriumhaus, d.h. alle Zimmer befinden sich ringsum einen kleinen Innenhof, sodass man immer ins Freie tritt, wenn man aus einem Zimmer ins Andere möchte. Die ersten Tage erschien mir dieser Stil unglücklich für die Kälte, da ich bereits durchgefroren angekommen war. Aber nachdem am dritten Tag die Sonne etwas Wärme spendete, realisierte ich wie schön das Haus ist! Im andalusischen Stil mit weißen Säulen etc; sehr gepflegt und mit vielen Pflanzen überall verteilt. Viel wichtiger noch: unsere Gastfamilie ist sehr nett! Am ersten Morgen gaben sie uns Zeit unsere Koffer auszupacken, uns gemütlich einzurichten und frühstückten dann mit uns gemeinsam.
Den Nachmittag als auch die nächsten Tage verbrachten wir Freiwilligen viel Zeit im Büro des BKHW, da wir viel für das Visum zu beantragen hatten.
The city welcomed us with rain and cold. The house of our host family is a patio house which means that all rooms are located around a small atrium, so that when leaving one room for another one is always outside. The first few days that style seemed inadequate for the cold because I had already arrived chilled to the marrow. As on the third day the sun came through and brought some warmth I realised how beautiful the house is! Andalusian style with columns with loads of plants everywhere. And even more important: our host family is absolutely lovely! The first morning they gave us time to unpack, settle in and to then have breakfast with them. That afternoon and also the following days we spent loads of time in the office oft he BKHW because we had to apply loads for the visa.


Foto 3: Das Logo einer der vielen Polizeistationen. Fast unser zweites Zuhause, da wie wegen des Visums viel zwischen den verschiedenen Polizeistationen hin und her laufen mussten. – Logo of one of the many police stations. Almost our second home because we had to go back and forth a lot between all the different police stations.


An den ersten Tagen kauften wir außerdem Sim-Karten und Internetvolumen für unsere Handys, da niemand von uns Zuhause WLAN hatte. Während der gemeinsamen Stunden war es gut sich über die vielen neuen Eindrücke austauschen zu können. Wir entschieden uns einen Abend als Gruppe  essen zu gehen und später noch in einen Pub zu besuchen. Hierzu muss gesagt werde, dass sowohl das Café als auch der Pub sehr „westlich“ schienen. Dort drinnen fühlte ich mich wie in Europa oder Nordamerika, aber nicht wie in Bolivien. Die Personen dort drinnen waren ebenfalls meist Ausländer und das Essen als auch die Getränke international. Aber Geduld, schließlich bleibt noch ein ganzes Jahr um Stadt, Land und Leute kennenzulernen!

On our first days we also bought Sim-Cards and Data Volume for our cell phones since no one had WI-FI at home. While spending time together it was nice to chat about all the new and different impressions with one another. We once decided to eat dinner together and then went to a pub later. The café as well as the pub seemed really „western“ to me. Inside I felt like in North America or Europe but not as if I was in Bolivia. The people inside were mostly foreigners, too, and the food as well as the drinks international. But well, patience- after all we still have a whole year to get to know city, country and people! 


Foto 4: Sucre!:)

 Die Stadt erkundeten meine deutsche Gastschwester Jaqueline und ich dann am nächsten Vormittag. Elena, unsere bolivianische Koordinatorin, führte uns durch viele verschieden Stadtviertel zu den beiden Projekten von Jaqueline und zum Guadalupe einem meiner beiden Projekte.
Auffällig war besonders der getaktete Tagesablauf in den Projekten. Die Kinder waren insgesamt sehr süß. Als wir in Jaquelines zweites Projekt reinschauten, lief ein kleiner Junge von maximal drei Jahren direkt auf mich zu und umarmte mich. Er war unglaublich vertrauensvoll und herzlich und wollte mir sein Essen anbieten. Genauso berührt war ich von liebevollen dem Umgang der Erzieherinnen und Ordensschwestern des Projektes, als auch von den Einzelschicksalen mancher Kinder. Mehr über Jaqueline und ihre Projekte erfährt man unter: Bolivia-y-Jaqueline.blogspot.de
Über den ersten Eindruck meines Projektes kann ich an dieser Stelle noch nichts Großartiges sagen, da wir nur sehr kurz dort waren. Sobald ich regelmäßig mit den Mädels arbeite (nachdem das Visum fertig ist), werde ich aber bestimmt Konkretes schreiben können. Bislang freue ich mich auf die Zusammenarbeit mit ihnen.

My German host sister Jaqueline and I explored the city the next morning together with Elena, our Bolivian coordinator. She guided us through loads of different neighbourhoods to visit Jaqueline’s two projects and one of mine. Striking was the clocked schedule in all three projects. The kids in total were adorable. When we got an insight in Jaqueline’s second project a small boy of not more than three years ran directly towards me to hug me. He was incredibly trusting and wanted to share his meal with me. I was equally touched observing the educators‘ loving handling of the children as well as from the individual fates of some children. You can read more about Jaqueline on Bolivia-y-Jaqueline.blogspot.de (in German only though).
About the first impressions on my projects I cannot say a lot at this point because I have only been there shortly. As soon as I work there regularly (after the visa is done) I will surely be able to write more. So far I am looking forward to working with them.


 

Weitere Eindrücke bis jetzt- some more impressions

Foto 5- 9: Wandern mit unserem Gastrbuder Johann außerhalb von Sucre
hiking with our host brother Johann outside of Sucre


Ein zum Teil abenteuerlicher Weg-
An adventurous trail in some parts
In dem Micro auf dem restlichen Weg nach Yotala. Die Begegnung mit Menschen ist bislang gemischt. Während dieser Fahrt war der abgebildete Mann sehr freundlich und interessiert, eine ältere Cholita(traditionell gekleidete Bolivianerin) wollte mir ebenfalls etwas Freundliches auf Quechua sagen,während eine junge Frau auf keinen Fall mit auf das Foto wollte. Sie wird in diesem Fall von dem Mann verdeckt. Mit Fotos bin ich hier vorsichtig, da ich nicht als resepktlose Gringa gelten möchte. Deshalb gibt es auch nicht von alles und jedem ein Foto. :) - Inside the Micro (small bus) on the last kilometers to Yotala. The encounter with people so far have been mixed. On this trip the man in the picture wasreally friendly and interested, an elderly cholita (traditionally dressed Bolivian woman) also wanted to say something nice to me in Quechua, while a young woman did not want to be seen in the picture at all. The man covers her in this case. I am careful with taking pictures here because I do not want to be seen as the respectless gringa. That's why there is not a foto of everything and everyone. :)


Foto 10-14: Café Mirador am Abend/ at night

 
Entspannen nach der anstrengenden Wanderung vom Vormittag- Relaxing after the tiring hike in the morning
music!
Die Schwestern vor dem Panorama der Stadt- the sisters in front of the panorama of the city
Diese Holzkonstrukte sind tagsüber Verkaufsstände für Touristen, abends verwandeln sie sich in Betten für Obdachlose. -These wood constructions are sales booths for tourists during the daytime, at night they change into shelters for homeless.

Die Mondsichel von hier aus Bolivien ganz ander zu betrachten. -The crescent looks really different from here.


 Foto 15-16: Sucre, Stadt der Liebe, Paris Lateinamerikas- Sucre, city of love, Paris of Latinamerica



Überall unzählige Pärchen auf den Straßen, Liebesschlösser am Aussichtspunkt und sogar die Zäune am Straßenrand haben eine Herzform. Im Parque Bolívar hat Sucre sogar noch seinen eigenen kleinen Eiffelturm! - Loads of couples on the streets, love-locks at the Café Mirador and even the fences are heart-shaped. In the Parque Bolívar Sucre even has its own little Eiffel tower.






Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen