Freitag, 4. Dezember 2015

Der Sommer kommt... -summer's coming!



Es ist Ende November und es ist warm in Sucre. Heute (27.11.15) war mein letzter Arbeitstag mit den Mädels im Misk’y Wasi, denn heute beginnen die Sommerferien. Die haben sowohl die Mädels als auch wir als Personal besonders nötig. Der letzte Monat war wirklich anstrengend, nervenaufreibend und mit viel Arbeit verbunden. Eine Zusammenfassung in Bildern:

It’s the end of November and it’s warm in Sucre. Today was my last day of work together with the girls in the Misk’y Wasi because today the summer holidays start. The girls need them just as much as the staff- the last month was really tiring, nerve-wracking and loads of work. A summary in pictures:


Wenn keine Hausaufgaben, tägliche Verpflichtungen oder von Ana und mir gemachten Aktivitäten anstanden, dann mussten Weihnachtskarten gebastelt werden. Die Fundación Amazonia erhält seit 2012 keine finanzielle Unterstützung mehr aus Spanien und muss sich eigenständig über Wasser halten. Zusätzlich zu den Benefizveranstaltungen und dem Brotverkauf werden nun zu Weihnachten auch handgemachte Weihnachtskarten verkauft. Im nächsten Jahr werden sie auch über mich  in Deutschland erhältlich sein- also schon mal für den nächsten Dezember vormerken, bitte.:P
When there was no homework to do, no obligations or activities planned by Ana and me, Christmas cards had to be made. The Fundación Amazonia doesn’t receive any financial support from Spain any more since 2012 and hast to auto-sustain itself. That is why in addition to the charity-events and selling bread during the year handmade Christmas cards are sold. Next year they will also be available via me in Germany- please keep that in mind until next December. :P




Dienstag- und Donnerstagmorgen: Frühsport. Leider konnte ich die letzten zwei Wochen nicht mehr selber mitmachen, da ich krank war. Vielen Dank also an Ana, die das Ganze dann alleine mit den Mädchen gemacht hat.


Tuesday and Thursday: morning exercise. Unfortunately I couldn’t participate myself the last two weeks because I was sick. Thanks to Ana who then did it alone with the girls.


Ironischerweise hatte ich diesen Monat während ich selber krank war auch die meisten Arzttermine mit den Kindern oder für die Kinder. Das Schwierige ist nämlich, dass die Mädels nicht versichert sind und von der Fundación auch kein Versicherungsschutz gewährleistet wird. Zum Glück gibt es von der bolivianischen Regierung ein Programm namens „Mi Salud“- meine Gesundheit. Mit diesem Programm haben Menschen ohne Versicherung und finanzielle Möglichkeiten die Chance einer Behandlung gratis. Der Nachteil daran ist das viele Hin- und Her-Rennen. Man muss viele Nachweise und Kopien mitbringen. In jedem Krankenhaus, in dem ich bisher war, wollten sie etwas unterschiedliche Nachweise haben. Das bedeutet häufig Hinfahren, lange warten, wenige Minuten nachfragen, zurück fahren, Anträge bzw. Nachweise schreiben, wieder hinfahren, einreichen…- und dann fehlt womöglich wieder etwas, sodass das Ganze von vorne losgeht. Mir erscheint es manchmal frustrierend, da ich wenn ich all diese Dinge für ein Mädchen mache, nichts für die restlichen 32 machen kann. Und häufig hat man nach vielem Nachfragen und Hin- und Hergelaufe auch nicht viel erreicht. Ich merke also wie viel bequemer ein Leben mit Geld bzw. mit Versicherung ist!
Was mich daher besonders wundert ist, dass seit es die Fundación Amazonia gibt, keine Vereinbarungen mit Ärzten oder Krankenhäusern getroffen wurden. Momentan behandelt Dr. Beckerth, der Vositzende des Rotary-Clubs Sucre meine Mädels, aber erst wenn es notwendig ist. Ich würde mir wünschen, dass es gar nicht erst zu der Notwendigkeit käme und wir präventiv agierten, da viele der Probleme wie Gastritis und Karies vermeidbar scheinen.

Ironically during this month when I myself was sick I had loads of doctor appointments with or for the children. The difficulty is that the girls have no insurance and the Fundación doesn’t cover any inssurance for them either. Luckily the Bolivian government has a social support programme called “Mi salud“- my health. With this programme people without insurance or money have the possibilty to receive gratis treatments. The disadvantage of this programme is that to apply for it, I have to run back and forth a lot. It requires loads of certificates, references and copies. And in every hospital that I was in until now they required different documents. That means loads of times: going to the hospital, waiting a long time, asking, going back, writing the requests/copying documents, again going tot he hospital, handing in…- and possibly there is still something missing then, so that the things repeat themselves. Sometimes it seems frustrating to me, because when I do all this for the treatment of one girl, I can’t do anything fort he other 32 girls. And often I haven’t achieved much after asking and running back and forth the whole day because there is still something missing and I will have to wait until the next day. I really appreciate and notice the comfort of having an insurance!
Because of that I wonder why since the Fundación Amazonia exists, there are no established conventions with doctors or hospitals to assure the health of the kids. At the moment Dr. Beckerth, president of Rotary Club Sucre is doing the treatments oft he kids, but unfortunately only when it is already necessary. I’d wish we could work preemptively because loads of phenomenoms such as gastritis and caries seem avoidable with an integral support (in education, hygiene, love etc.). Influencing those factors is easier said than done because “every child is it’s own world“ like I already said last month and moreover we are only the two of us as staff for this year.


Dr. Beckerth ist unglaublich warmherzig, engagiert und mir eine große Hilfe. Er hat den Kontakt zu dem Arzt hergestellt, der Sofía operieren wird;  als ich ihm von den schwarzen Karies-Zähnen der Mädels erzählte, schlug er vor ein Abkommen mit der Fakultät der Zahnmedizin zu treffen, um die Behandlungen gratis zu bekommen.
Dr. Beckerth is really warm-hearted, hard-working and loads of help to me. He made contact to the oculist, that will operate Sofía’s cataract; when I told him about the black caries-teeth, he proposed to make a convention with the faculty of odontology to receive gratis treatments from them.
Das Abkommen wird allerdings erst im nächsten Jahr in Kraft treten. Diesen Monat hatten wir nun aber schon einen Notfall.
Unfortunately this convention will come into effect next year but we already had an emergency this month.

Die Wange sah am nächsten Morgen noch viel schlimmer aus, Rosalia konnte gar nicht schlafen vor Schmerz. Die Mädchen haben Gruppenzimmer, das heißt, wenn sie nicht schlafen kann, dann muss sie still ausharren, denn noch haben wir den von Vanesa und mir geplanten Aufenthaltsraum/ Wohnzimmer nicht. Es ist also höchste Zeit für die Ferien, damit wir alles herrichten, verändern und planen können, wie wir es den Kindern geben möchten.
- The cheek looked much worse the next morning and Rosalia couldn’t even sleep because of pain. The girls share bedrooms which means she had to hold out quietly because the by Vanesa and me planned recreation room doesn’t exist yet. It’s high time for vacation so we can change, renovate, establish and plan everyting the way we want to offer it to the kids.


Was mich außerdem wundert ist, dass ich als Freiwillige immer alleine mit den Kindern zum Arzt muss und alles für sie regeln soll. Zunächst ist es schwierig, da ich nicht die Erziehungsberechtigte bin. Und dann fände ich es wichtig, dass die Eltern zeigten, dass sie sich um ihre Kinder sorgen. Natürlich ist es verständlich, wenn sie die Kinder nicht zum Arzt begleiten können, da sie arbeiten. Dafür bin ich ja auch hier. Trotzdem denke ich, dass nachfragen und sich nach den Behandlungen erkundigen wichtig ist. Das habe ich bislang nur einmal erlebt. Faktoren, welche das vermeiden können zum einen die Sprache sein (viele der Eltern sprechen Quechua) und die Angst vor den anfallenden Kosten (da wie gesagt auch von der Fundación kein Geld für die Behandlungen zur Verfügung steht).  Ich hoffe dies im nächsten Jahr gemeinsam mit Dr. Beckerth und meiner Chefin Vanesa bewältigen zu können, um stärker mit den Familien zusammen zu arbeiten und nachhaltige Erfolge zu erzielen.
Auf dem Foto: Sofías Mutter musste mit ins Krankenhaus, um den OP-Vertrag zu unterschreiben. Das war allerdings ein einziges Mal von unzähligen Malen, die ich nun schon mit Sofía wegen des grauen Starrs unterwegs war. Die Planung der OP Absprachen mit den Ärzten, die ebenfalls ich treffen muss. Sofías Fall ist besonders kompliziert, da sie in einem normalen Krankenhaus (Sta. Barbara) und nicht im Kinderkrankenhaus operiert werden soll. Auch der Chirurg wusste nicht, was alles noch bis zu der OP zu klären ist (Kinder-Anästhesisten beantragen, messen, Räume reservieren etc.), sodass die Sozialarbeiterin des Krankenhauses mir freundlicherweise viel geholfen hat das alles herauszubekommen. Die Anträge lassen ebenfalls auf sich warten, es fehlen Unterschriften o.ä. Das alles ist immer eine große Herausforderung für mich, da ich selbst zu Hause in Deutschland nicht wüsste wo die Dinge zu erfragen und beantragen wären. Glücklicherweise begegnen mir aber viele Menschen sehr freundlich.
What also surprises me is that I as a volunteer am always going to the doctors alone with the kids and I shall arrange everything fort hem. That is difficult first of all because I am not their legal tutor or parent. And then I find it imortant that their parents show affection for their kids. Of course it’s understandable when they can’t accompany their children to the doctor because of their work. That’s what I’m here for. But anyway I think that asking and being interested in the treatments is important. I the time that I’m here now I’ve had that once. Factors that avoid this action could on one hand be the language (most parents speak Quechua) and the fear of the upcoming cost for a treatment (because like said before the Findación Amazonia doesn’t cover the treatments). I really hope to overcome these obstacles together with Dr. Beckerth and my boss Vanesa to cooperate more with the families and to achieve sustainable results.
On the foto: Sofía’s Mum had to come with us tot he hospital to sign the surgery-contract. It was the first of one of the many times that I’ve been to appointments with or for Sofía. Planning the surgery includes loads of talks to the doctors that I have to attend. The case of Sofía is especially complicated because she will be operated in a normal hospital (Sta. Barbara, Sucre) instead of the children’s hopital. Not even the surgerist knew what to clarify and apply for before the surgery (childrens anesthesist, internation in the children‘s hospital and bringing her to the other one fort he surgery etc.). The social worker oft he hospital was really kind to help me find out all of that. All oft hat is a big challenge for me because even at home in Germany I wouldn’t know where to ask and appl for everything. Fortunately the people I encounter help me out very friendly.

Ich habe mich ungewollt zu der Zuständigen für der Gesundheit der Kinder entwickelt. Wenn ich ein Mädchen abhole um zum Arzt zu gehen, dann kommen fünf weitere auf mich zugelaufen und erzählen mir wo sie überall Schmerzen oder Wehwehchen hätten. Natürlich sind das nicht alles nur Schlimme Dinge, sondern es gibt auch die Fälle, wo ein Mädchen einfach nur möchte, dass auf sie geachtet und ihr zugehört wird. Aber nicht einmal das ist möglich zu bieten, wenn wir nur zu zweit arbeiten und es keine Regelungen bezüglich dessen gibt. 

Unintendely I have become the responsible for the girls‘ health. When I bring one girl to the doctor, then five others are running towards me telling me what kind of pain or sometimes also minor complaints they’d have. Of course they are not always really bad things, there are also cases when a kid only wants tob e regarded and taken care of. But not even only listening and comforting each one is possible when we are only the two of us working.



Wie man erahnen kann, werde ich einigen Herausforderungen gestellt. Während meiner Arbeit lerne ich viele neue Situationen kennen und lerne aber auch mich selber noch tiefgründiger kennen. Es sind nicht unbedingt neue Facetten, die ich entdecke, sondern meine Charaktereigenschaften, die ich meinte bereits gut zu kennen, die sich in dem Kontext hier nochmal verstärken. Das ist manchmal gar nicht so einfach. Damit ich abends gut abschalten konnte habe ich eine tolle Therapie gefunden: Fische malen. Sie sind einfach zu machen und zieren nun die Wände unseres zuvor  schlicht grauen Badezimmers in bunten Farben.  Die Idee kam nach unserer ersten Reise des workshops „Weltreise“, den Ana und ich mit den Kindern Ende Oktober begannen. Wir guckten uns den Planeten Erde generell und die Meere an. Unser Tisch im Studierzimmer wurde also zum Meer verwandelt. Die selbst-gebastelten Fische schmücken nun auch im Misk’y Wasi die Spiegel der dort sehr tristen Dusch- und Waschräume.
As you can see I’m facing quite some challenges here. During my work I am getting to know new situations but furthermore I am getting to know myself even more profoundly. There are not necessarily new facettes that I discover but instead my characteristics that I thought I’d knew and that are emphasized in the current context. Sometimes that’s not easy. To be able to shut off at night I found a great therapy: draw fishes! They are easy to make and now colour the walls of our before simply grey bathroom. The idea came after our first travel of the workshop “journey around the world“, that Ana and I started with the kids the end of October. We looked at the planet earth in general and the oceans. Our table in the study room developed into the sea. The self-made fishes are now also decorating the mirrors in the before dull Misk’y Wasi-washrooms.


Reise #1: Wir guckten uns den Planeten Erde generell und die Meere an. Unser Tisch im Studierzimmer wurde also zum Meer verwandelt. Die selbst-gebastelten Fische schmücken nun auch im Misk’y Wasi die Spiegel der dort sehr tristen Dusch- und Waschräume.
-travel #1: we looked at Planet Earth in general and its oceans. Our table in the study room developed to the sea. The self-made fishes are now also decorating the mirrors of the before very dull Misk'y Wasi washrooms.


Zuerst reisten wir in die Kälte…
-first we travelled to the cold….


Auch das Desinteresse kann ich nicht einfach so hinnehmen, sondern nehme es als Ansatzpunkt dafür, dass viele der Mädels aufgeweckt werden müssen. Sie sollen leben, nicht bloß existieren. Das muss ihnen in einem langen,vielfältigen Weg gezeigt werden. Nur so können sie ihre eigenen Persönlichkeiten weiterentwickeln und sich ihr Leben erfolgreich aufbauen.


Also the lack of interest I can’t accept, but instead I take it as a proof that loads of the girls need to be “woken up“. They should live and not only exist. That needs to be showed in long and diverse way. Only that way they can develop their own personalities further and establish their own lifes successfully.


Dann ging es auf nach Asien und Australien. Wir hatten sehr wenig Zeit und wollten bis Ende November alle Kontinente schaffen, weshalb wir nur kurze Abstecher auf die einzelnen Kontinente machten. Währenddessen fiel uns außerdem auf, dass wir mit zu vielen bisherigen Kenntnissen der Mädels gerechnet hatten. Aus ihren Schulbüchern erweckt sich der Eindruck die Kinder würden über andere Länder lernen, aber wir beobachteten das (wohl überall in der Welt verbreitete) Bildungshindernis: Nicht alles was gelehrt wird, wird auch gelernt bzw. verstanden. Darüber hinaus sind die Mädchen im Alter zwischen 6- 17 Jahren, was einen sehr unterschiedlichen Bildungsstand mit sich bringt. Wir versuchten den workshop altersgemäß anzupassen und teilten die Mädels in zwei Gruppen. Die Älteren, die morgens arbeiten gehen hatten somit abends ihre Stunde und die Jüngeren konnten morgens „auf Reise gehen“.

Then we went to Asia and Australia. We had little time and wanted to finish with all continents, which was why we only did short travels to the continents. During the journey we noticed that we had planned with too much knowledge of the girls. From their school books we got the impression the kids learned about other countries, but we observed the (perhaps everywhere around the world) typical obstacle in education: Not everything that is taught is also understood or learnt. Moreover the girls are between six and seventeen years old, which implies a fairly different knowledge. We tried to match the workshop with their age and divided them into two “travelling groups“.


 


Es war wirklich viel Aufwand und wenig Zeit, aber es war uns wichtig die Basics zu vermitteln. Immer wieder war es schwierig, wenn uns nur wenige der Kinder ihre Aufmerksamkeit schenkten, wenn wieder und wieder dieselben Stereotypen und Vorurteile aufkamen. Aber genau das war unsere Motivation: wir konnten nicht tatenlos zusehen, wenn für Kinder Asien lediglich China ist, wenn man in Spanien angeblich nur Englisch spricht oder Kontinent und Land dasselbe sind (um nur wenige Beispiele zu nennen).
It really was little time for such a time-consuming project but it was important to us to impart the basics. Again and again it was difficult when only few of the kids gave us their attention or when again and again the same stereotypes and prejudices appeared. But exactly this was and is the motivation: Ana and I couldn’t watch inactively when for the girls Asia is only China, when English is suppposedly the official language spoken in Spain or when continent and country are the same (to give only a few of the many examples).


Auch das Desinteresse kann ich nicht einfach so hinnehmen, sondern nehme es als Ansatzpunkt dafür, dass viele der Mädels aufgeweckt werden müssen. Sie sollen leben, nicht bloß existieren. Das muss ihnen in einem langen,vielfältigen Weg gezeigt werden. Nur so können sie ihre eigenen Persönlichkeiten weiterentwickeln und sich ihr Leben erfolgreich
aufbauen. Weitere Herausforderungen: Die farbige Weltkarte im Bild rechts zu sehen, das Abschiedsgeschenk von Ana als sie letztes Jahr bereits hier war. Leider wurde aber nicht gut aufgepasst, jemand hat sie von der Wand gerissen und halb kaputt in einen Schrank im Büro gestopft. Vanesa, Ana und ich waren alle drei geschockt, wie mit den Dingen manchmal umgegangen wird. Man muss den Dingen aus Sicht der Kinder einen persönlichen Wert geben, damit sie mit Vorsicht behandelt werden und das ist wie oben beschrieben schwieriger als getan. Wir wollten uns nicht entmutigen lassen und haben gleich zwei andere Versionen der Weltdarstellung angeboten: die noch zu dekorierenden Zeitungspapier-Kontinente und selbstgemachte Globusse.
-Also the lack of interest I can’t accept, but instead I take it as a proof that loads of the girls need to be “woken up“. They should live and not only exist. That needs to be showed in long and diverse way. Only that way they can develop their own personalities further and establish their own lifes successfully.
More challenges: the coloured world map in the picture on the right-hand side was the farewell-gift from Ana when she had been here the first time.


 




Unfortunately the map wasn’t taken care of, someone ripped it off the wall and left it damaged in a cupboard in the office. Vanesa, Ana and I were shocked the three of how sometimes the stuff is treated. The things have to have  personal value to the kids so they take care of it and like described that is harder than thought. We didn’t want to loose faith which was why we offered two new versions of world depictions: the still-to-be-decorated continents cut out of newspaper and the selfmade globes.


Am Ende haben fünf der 33 Mädchen ihren Globus fertig bemalt, aber sie waren stolz und glücklich- genau wir Ana und ich. Im nächsten Jahr werde ich dann nach einer kurzen Wiederholung der Kontinente, workshops über einzelne Länder geben und weiter über Fortschritte berichten. Zur Motivation haben Ana und ich bei der Abschluss-Aktivität, einem Kontinente-Quiz, Reisepässe an die Mädels verteilt. Vielen von ihnen fehlt bei Eintritt in das Kinderheim Geburtsurkunde oder Personalausweis, sodass der Reisepass uns etwas Besonderes und Unbekanntes erschien. Jede absolvierte Reise wird dann ab Februar wie im echten Leben in den Reisepass eingetragen. (Das Projekt kann in verschiedenen Varianten, Zeitspannen und Größen umgesetzt werden. Falls interessiert an dem Konzept des Projekts gerne an mich wenden: matthia-stolz96@web.de. Ich schicke gerne Bastel-Ideen, Anleitungen, Präsentationen, Playlists, Videos und Rezepte. Das Ganze wird auf Spanisch, Englisch und Deutsch erhältich sein.)

At the end five of the 33 girls finished painting their globes but they were proud and happy just like Ana and I were. Next year, after a short repetition of the continents I will then give workshops on countries in particular and of course report on the developments. For making the girls eager to participate Ana and I handed out self-made passports to them after the last activity: a continent-game/quiz.

Loads of the girls do not have any birth certificate or ID when entering the Hogar so we thought that a passport might seem something special and unknown. After the introduction workshops in January we will start travelling to the countries in February. Each participated travel will be registered in the passport- just like in real life when you cross borders. (The project can be realised in different manners, time periods and sizes. If you are interested in the concept write me: matthia-stolz96@web.de. I’d be delighted to share the material such as presentations, playlists, videos, handcraft-ideas and recipes with you. It will be available in Spanish, English and German.)

Unsere besondere Aktivität zum Ende des Jahres hatte ebenfalls etwas mit dem Erleben von Kulturen zu tun: wir gingen ins „Espacio Cultural Orígenes“ (www.espacioculturalorigenes.com). Orígenes ist eine Tanzshow, die Tänze zu traditioneller Musik mit tollen Choreographien und Kostümen aus ganz Bolivien zeigt. Nebenbei wird ein feines Abendessen serviert. Ich habe die Show bereits mehrfach geschaut und finde sie immer wieder beeindruckend.
An dieser Stelle möchte ich mich bei der Leitung des Kulturzentrums bedanken, die uns den Eintritt gratis gegeben hat und freundlicherweise auch einen Spezialpreis für das Abendessen gemacht hat, sodass wir den Abend alle gemeinsam genießen konnten. Besonders möchte ich einer der Tänzerinnen danken: Gabriela Caba Ferrufino, die das Ganze möglich gemacht hat.

Our special activity at the end of the year also had to do with experiencing cultures: we went tot he “Espacio Cultural Orígenes“ (www.espacioculturalorigenes.com). Orígenes is a dance-show, that shows Bolivian folkloric dances with awesome costumes to traditional music. Meanwhile they serve a fine dinner. I’ve seen the show more than once and I always find it impressive again.
I would like to thank the administration of the culture centre that let us all enter for free and gave us a special offer for the food, so we were able to enjoy the evening together. I would especially like to thank one of the dancers that made all the whole evening possible, her name is Gabriela Caba Ferrufino- thanks a million.


Es war wirklich ein tolles Erlebnis! Wenige Tage zuvor hatten die Kleineren als auch die Älteren jeweils Tanzveranstaltungen in der Schule, bei denen sie manche der bei Orígenes gezeigten Tänze tanzten. Diese nun von professionellen Tänzern zu sehen, war eine tolle Ergänzung!
It really was a great experience! A few days before the little ones as well as the older ones had dance- events in their schools where they themselves had to present some of the dances showed in Orígenes.
Da sich der Monat dem Ende zuneigte, war der Abend bei orígenes auch einer der letzten mit Ana als Kollegin hier in Bolivien. Sie ist mit ihren Ideen, ihrer Energie, ihrer realistischen Art und im Umgang mit den Kindern ein wahres Geschenk für das Misk’y Wasi gewesen. Mir hat sie viel gegeben beigebracht und wird weiterhin eine wichtige Ansprechpartnerin und Freundin sein.
So viel zu den Erlebnissen bis Ende November im Misk’y Wasi in Sucre. Vielen Dank für das Interesse! Ich sende sonnige Grüße nach Deutschland und wünsche allen eine schöne Adventszeit.
Bis bald,

Because it was getting tot he end oft he month, the evening at orígenes was also one oft he last ones with Ana here as a colleague in Bolivia. With her ideas, her energy, her realistic views and her connection tot he kids whe really was a gift for the Misk’y Wasi. She taught me a lot and will still be an important work partner from overseas as well as a good friend.
That’s the update on the adventures here in the Misk’y Wasi in Sucre until November. Thank you for your interest! I am sending sunny greetings to everyone, wishing a wonderful Christmas time in December. Best wishes,

Matthia
 

Montag, 2. November 2015

Oktober in Sucre

Halli-hallo!

Wenn ich die letzten vier Wochen Revue passieren lasse, dann fallen mir einige Dinge auf, die mitteilenswert scheinen. 


When I reflect the past four weeks I notice a few things that seem important to tell.

Erst einmal möchte ich über Neuigkeiten von Sofía Morodias berichten, welche grauen Starr hat. Anfang des Monats gingen wir gemeinsam zu einem Spezialisten, der einen Ultraschall und weitere Untersuchungen vorgenommen hat. Dann hieß es lange Zeit warten- ganze drei Wochen berieten sich drei Spezialisten. Mir wurde direkt nach den Untersuchungen gesagt, dass die Operation sehr kompliziert würde. Nun haben sich die Ärzte jedoch dazu entschieden, dass man es zumindest versuchen müsse Sofía von ihrem Schmerz zu befreien und ihr Augenlicht zu erhalten. Die nun zuständigen Ärzte sind von der Fundación Kawarina und werden Sofía hier in Sucre versuchen zu operieren; sie werden nur für das Material Geld berechnen, sodass die Operation sehr viel günstiger werden wird als 2000 Dollar. Genaueres wird man mir in den kommenden Wochen mitteilen.
Es sind bereits einige Spenden eingegangen und dafür bin ich Ihnen und Euch unglaublich dankbar. Durch diese Unterstützung hoffe ich, dass Sofía gegen Ende dieses Jahres operiert werden kann um somit nicht Anfang nächsten Jahres in der Schule zu fehlen. Weitere Spenden sind willkommen! Die Kontodaten des Bolivianischen Kinderhilfswerks (BKHW), welches mich als weltwärts-Freiwillige an das Misk’y Wasi vermittelt hat, können meinem letzten Blogeintrag entnommen werden.


First of all I would like to tell some news about Sofía Morodias. The eight-year-old girl who has cataract. At the beginning of this month we went to a specialist who made an ecography and more revisions of her eye. Then it was time to wait- three weeks we waited for the decision of the doctors. They told me that the operation would be really complicated but in the end they decided they have to try to free Sofía from her pain and save her ability to see. The doctors in charge of this case are from the Fundation Kawarina and will try to operate Sofía here in Sucre instead of sending her to La Paz. They will only charge for material so that the operation will hopefully be a lot cheaper than 2000 dollars. More information I will receive in the upcoming weeks.
 
Nun bin ich schon eine Weile hier, aber es ist nun mal so, dass man anfangs sehr unregelmäßig arbeitet und zunächst Zeit braucht, um zu beobachten und zu versuchen zu verstehen, wie die Dinge funktionieren, bevor man selber richtig aktiv werden kann...darüber hinaus war ich innerhalb drei Monaten bereits drei Mal ziemlich krank hier, was den Anfang auch nicht einfacher machte.  Endlich ist aber die Zeit gekommen, wo ich richtig mit anpacken kann!


Now I’ve been here for a while already, but it takes some time to observe and try to understand how things work here, to start working regularly after doing the visa stuff. Moreover I’ve been pretty sick three times in three months yet, which didn’t make the beginning easy either. Now finally the time has come in which I can actually start the purpose of my stay here!

Die ganze Entwicklung von Anfang des Monats an: Meine Chefin musste spontan verreisen, da sie ihren neuen Arbeitsvertrag in La Paz unterschreiben sollte. Sie hatte schon lange geplant ihre Arbeitsstelle zu wechseln, da ihre Arbeit 24 Stunden, 7 Tage die Woche in Anspruch nimmt und nicht gut bezahlt wird. Ich blieb also für die eine Nacht alleine bei den Mädels. Währenddessen hatte ich eine Infektion mit Streptococcen und konnte nicht gut sprechen, aber zum Glück verlief die Nacht ruhig. Am nächsten Morgen kam dann Vanessa, welche die neue Leiterin des Kinderheims und somit meine neue Chefin werden sollte.


The development from the beginning of this month: The facilitator oft he Misk’y Wasi had to travel to La Paz spontaneously to sign the contract for a new job. She had been planning to change her job for a while yet because working in her position means working 24/7. I stayed the night alone with the girls. Meanwhile I had streptococcus and couldn’t speak well but fortunately everyhting stayed calm over night. The next morning Vanesa arrived who was supposed to be my new boss.

Nachmittags setzten wir uns zusammen, um über unsere Vorstellungen und Ziele bezüglich der Entwicklung der Kinder zu sprechen und ich hatte gleich das Gefühl, dass es zwar strenger zugehen würde aber zugleich auch viele Aktivitäten realisiert werden könnten. Während dieser Zeit hatten wir eine weitere helfende Hand im Hogar: Lenneke, eine junge Holländerin Anfang zwanzig, die nach ihrer Ausbildung zur Krankenschwester für einen Monat nach Lateinamerika gekommen ist, um Spanisch zu lernen und mit Kindern zu arbeiten. Mit Lenneke war endlich mehr möglich als nur die tägliche Routine zu realisieren, da wir gleichzeitig an verschiedenen Stellen helfen konnten und dann später noch Zeit hatten, um unsere Ideen einzubringen und Aktivitäten durchzuführen.


In the afternoon when the girls were in school we took some time to chat about plans and goals in reference tot he development oft he children. I immediately had the feeling that the atmosphere in the hogar would be stricter but that we could finally realize a lot of beneficiary activities for the girls.
Meanwhile we had another helping hand: Lenneke, a young Dutch woman at the beginning of her twenties who after finishing her apprenticeship as a nurse had come to Latinamerica for a month to work with children and learn Spanish. With Lenneke it was finally possible to realize something beneath the daily routine because we could help at two points at the same time and save time for activities later.

 Uns besorgten vor allem die Hygienezustände im Hogar, weil bereits der Augenarzt nach einem Arztbesuch von vier Mädels zu mehr Hygiene geraten hat, da alle von ihnen entzündete Augen hatten. Somit führten wir ein, sich vor dem Essen die Hände zu waschen und das Geschirr mit warmem Wasser zu spülen, anstatt mit kaltem Leitungswasser. In der Küche gingen wir auf Jagd von Ameisen und weiterem krankmachenden Ungeziefer.

We were especially concerned about the hygienic situation in the hogar because the oculist had already recommended more higiene after a visit where all the girls I brought with me had inflamed eyes. That was why we established the rule of washing hands before eating and to wash the dishes with warm water instead of cold tab water.In the kitchen we hunted for ants and other morbid bugs.

Die Mädels beim Schrubben der Schubladen-
the girls having fun cleaning the kitchen drawers

So sieht es in der Küche aus-
that's how it looks like in the kitchen

 
Eine der Kleinsten mit dem größten Mut: Celia, 6 Jahre begeistert beim Ungezieferjagen- One of the little ines with the biggest courage of all: 6-year-old Celia  hunting bugs

Wir gaben einen workshop, wie man sich richtig duscht, da viele vor allem der jungen Mädchen einen unangenehmen Körpergeruch haben, in Unterwäsche duschen, sich Shampoo aufs trockene Haar machen oder dieselbe schmutzige Kleidung nach dem Duschen wieder anziehen.  Alltägliche Dinge, die so selbstverständlich und einfach erscheinen, weil man sie normalerweise von den Eltern gezeigt bekommt. Ähnlich sieht es mit Lesen- und Schreibenlernen bzw. Hausaufgabenmachen aus. Es ist wichtig, dass jemand das Geschriebene auf Fehler untersucht genauso wie zuhört, wenn ein Kind laut liest. Für mich ist es kurios, wenn ich als Nicht-Muttersprachlerin besonders die Jüngeren beim Gebrauch der unregelmäßigen Verben korrigieren muss oder den Gebrauch von „v“ oder „b“ richtig stelle.


We gave a workshop on how to shower properly because loads oft he (primarily younger) girls have a displeasing body odour, shower in underwear, put shampoo on their dry hair or put on their dirty clothes again after showering. Ordinary things of everyday-life, that are normally taught by parents. It looks similair with the education, learning how to read and write, doing homework….it’s important that someone looks over it and corrects the mistakes. To me it seems strange and funny that I as a non- native speaker have to correct the younger ones in their use of the irregular verbs or orthography. Another really special phenomenom is when the girls are pouting: they make a face then and start mumbling. I always start laughing then and tease them that no one will understand their laments in the way they talk.

Mabel lässt sich von Lenneke und mir die Haare waschen und genießt die Kopfmassage:P-
Mabel is letting us whas her hair and massage her head:P



 Die Poster mit den verschiedenen Schritten, wie man sich richtig duscht, hängen vor der Badezimmer-Tür.-
The posters with the steps how to shower properly are hanging in front of the bathrooms now.

Die kleine Jhaneth frisch geduscht und duftig. Mit ihr begann die Idee der Duschparty, um das Duschen spaßiger zu machen, da sie sich mal wieder das Lied "El Taxi" von Pitbull wünschte.
-Little Jhaneth feshly showered. :) Because of her we started having shower parties to make the showering more fun. Her favourite song is "El Taxi" from Pitbull.
Die Liste der Kontrolle der persönlichen Hygiene hängt vor dem Speisesaal. Montags müssen die Mädchen zeigen, dass sie alle obligatorischen Hygiene-Utensilien haben. Die folgenden Tage können sie Smileys sammeln, wenn sie sich duschen, ihre Kleidung sauber ist und sie sich die Zähne putzen. Am Ende der Woche gibt es dann eine Prämie.- The list to control the personal higiene is hanging in front of the dining-hall. On Mondays the girls have to show that they brought all the obligatory utensils. The following days they can gain smileys by showering well, wearing clean clothes and brsuhing their teeth. At the end of the week they receive an award.

Wie sieht nun die tägliche Routine im Hogar aus?
6.00 Aufstehen
6.00-7.30 Verpflichtungen (Fegen, Putzen, Zimmer aufräumen etc.)
7.30-8.00 Frühstück
8.00-9.00 Verpflichtungen
9.00-10.30 Hausaufgaben
10.30 Snack
10.45- 12.30 fertig machen für die Schule und Putzen von Küche-Speisesaal-Innenhof
13.00 Mittagessen
14.00 Schule bis 17.30/19.30 je nach Schulniveau
Danach Hausaufgaben und um 20.00 Abendessen
21.00 bzw 22.30 schlafen gehen

Wenn man diese Routine betrachtet, dann fällt auf, dass das Leben der Mädels darin besteht Verpflichtungen zu erledigen, zu essen, Schulaufgaben zu machen und zu schlafen. Obwohl sie alle Zeit der Welt haben sich vormittags fertig für die Schule zu machen, schaffen es nur wenige pünktlich zur Schule zu gehen. Ich kann es den Kindern nicht übel nehmen, da ich die kleine Matthia viel in ihnen  wiedererkenne. Ich empfinde Sympathie für ihr in meinen Augen durchaus „normales“ Verhalten, wenn sie ihre Sachen überall liegen lassen, vergessen Dinge zu tun, die man ihnen sagt oder schlichtweg faul sind und keine Lust haben etwas Bestimmtes tun zu müssen. Jeden Tag erlebe ich, wie viel Aufmerksamkeit, Zeit, Liebe und Geduld die Erziehung eines einzelnen Kindes benötigt. Man sagt im Spanischen „Cada niño es un mundo“ was so viel heißen soll wie „Jedes Kind ist eine eigene (Gefühls-, Erlebnis- und Gedanken-)Welt“.



How does the daily routine of the hogar look like?
6.00 getting up
6.00-7.30 obligations (sweeping, cleaning, tidying up etc.)
7.30-8.00 breakfast
8.00-9.00 obligations
9.00-10.30 homework
10.30 snack
10.45- 12.30 getting ready for school (showering etc.) and cleaning of kitchen, dining-hall and patio
13.00 lunch
14.00 until 17.30/19.30 school (depending if elementary or secondary school)
Afterwards homework and dinner at 20.00
21.00/ 22.30 bedtime (depending on the age of the girls)

When you take a look at this routine you notice that the girls‘ life consists of doing obligations, eating, doing school-stuff and sleeping. Although the girls have all the time in the world in to get ready in the mornings only few of them leave the house on time to reach their school punctually. I can’t resent the girls for this because I can recognize the small Matthia in a lot oft hem. I feel sympathy for their in my eyes “normal“ habits, when they leave their belongings everywhere, forget to do things one tells them or when they are simply to lazy or unmotivated to have to do something in particular.
Everyday I experience how much attention, time, love and patience the raising of each child needs. In Spanish they say  “Cada niño es un mundo“, which means something like “Every child is an own world (of feelings, thoughts and experiences)“
Es sind unvergesslich berührende Momente, wenn die Mädchen sich freuen, dass man da ist, wenn sie nach der Schule abgekämpft aber freudig auf einen zu rennen.
Auch wenn sie einem ihre Ängste, Sorgen und Probleme erzählen, wenn sie sich entschuldigen oder bedanken oder wenn man einfach gemeinsam ausgiebig lachen kann. Jedes einzelne der Kinder habe ich in mein Herz geschlossen und ich wünsche mir sie aufwachsen zu sehen und sie nachhaltig fördern zu können.
Meine neue Chefin Vanessa, Ana, einer 26-jährigen Freiwilligen aus Slowenien, die bis Ende November bleiben wird, und ich, haben uns Gedanken über die Gestaltung der kommenden Wochen gemacht. Das Meiste wird wohl erst nach den Sommerferien im Februar realisiert werden, da momentan zum einen die letzten Wochen sind bevor das Schuljahr endet, sodass die Mädels unter mehr Druck stehen. Und zum anderen fehlt uns schlichtweg das Geld, um Aufbesserung der Lebensqualität zu ermöglichen. Die Fundación Amazonia finanziert sich seit wenigen Jahren vor allem selbst, indem die Kinder Brot verkaufen oder wir Benefizmittagessen veranstalten. Dieses Geld reicht dies gerade mal, um die nötigen Lebenshaltungskosten abzudecken. Es fehlt an Vielem im Hogar: manchmal gibt es wochenlang keine Früchte oder keinen Vormittagssnack, den die Kinder benötigen, um ihr Normalgewicht zu erreichen. 33 Mädchen teilen sich zwei Duschen, da die restlichen Duschen im Hogar kalt sind, keinen Duschkopf haben o.ä. Abends werde ich häufig gefragt, ob ich mit auf Toilette kommen könnte, da in drei Bädern die Lampen nicht funktionieren und die Mädchen Angst im Dunkeln haben.


They are unforgettably touching moments when the girls come home from school, weary and tired but nevertheless running towards you. Also when they start telling you their fears, when they say sorry or thank you or when we can simply laugh hard together. Each one of the girls has reserved itself a spot in my heart and I would wish for having the possibility to see them grow. What I want for them is sustainable support.
Together with my new boss Vane and Ana, a 26-year-old volunteer from Slovenia, who will stay until the end of November wes at together and made plans fort he upcoming weeks. Most of our ideas will be realized after the summer holidays in December. On the one hand now are the last weeks before the school year ends, so that the girls feel more pressure of final exams and report card- grades. On the other hand the Fundación Amazonia really lacks the money to make an improvement of quality of life possible. The fundation finances itsself primarily alone by involving the kids through selling bread on the streets, by doing charity lunches etc. But this little bit of money is just enough to cover the living expenses.
The childrens asylum lacks a lot of things: sometimes we don’t have any fruits for weeks or no snack (which the girls need to reach normal weight). 33 girls share two showers, because the other showers are all cold or don’t have shower heads. In the evenings the girls often ask me to accompany them to the toilet since the lights of three oft he washrooms do not work and the girls are afraid of the dark.




Das Mittagessen für 33 Mädchen und vier Erwachsene. Das Verteilen der Soße war eine ziemliche Herausforderung.- The lunch for 33 girls and four adults. Portioning out the sauce was quite a challenge.

Die jüngst zurückliegende Benefizveranstaltung, um Geld für die Fundación zusammenzubekommen.- The last charity lunch to gain moeny for the fundation.(boys from the hogar Mallorca).
Das Misk'y Wasi ist renovierungsbedürftig.- The Misk'y Wasi needs to be renovated.

Deutscher Apfel-Streuselkuchen macht sich gut als Verkaufsobjekt. :)- German Apple-Streuselcake to sell!
Die Uhr im Speisesaal funktionierte nicht. Es fehlte eine Batterie. Für die Mädchen ist es mittags aber wichtig zu wissen wie spät es ist, da sie um viertel vor zwei los müssen, um pünktlich in die Schule zu kommen. Mit dem Kauf einer solchen Kleinigkeit wie einer Batterie, verändert man schon etwas. Das Problem was nun folgt, ist den jüngeren Mädchen beizubringen, wie man die Uhr richtig liest...

Mit dem Banner an der Hauswand hoffe ich, dass die Nachbarschaft aufmerksam auf den Broterkauf des Hogars wird!- With the banner on the wall I hope to catch some of the neighbours' attention to buy bread from the girls!

Gemeinsam mit meiner Chefin habe ich überlegt, was im Misk’y Wasi benötigt wird. Wir haben die Liste unterteilt in Anschaffungen, bei denen wir Hilfe benötigen und Dinge, die wir durch eine eigene „Spardose“ finanzieren können.
-Unterstützung brauchen wir bei der Anschaffung einer größeren Therme, die genug warmes Wasser für die restlichen Duschen aufbereitet.

-Um die weiteren Duschen dann nutzen zu können, fehlen Duschköpfe.

-Der Gasofen in der Küche ist ziemlich alt und gefährlich, weshalb wir einen neuen bräuchten.

-Damit unsere Ameisen- und Ungezieferjagd nachhaltig ist, wird ein großer Mülleimer für die Küche gebraucht, den man auch schließen kann.

-Fast alle Mädchen haben Zahn- und/ oder Augenprobleme, sodass sie Kariesbehandlungen oder Brillen brauchen.

-Wenn die Mädchen abends im Studierzimmer Hausaufgaben machen, dann fehlt es ihnen an guten Licht, sodass Schreibtischlampen oder ein Fluter fehlen.
Die Liste wird vor allem von Kleinigkeiten ergänzt, die die Lebensqualität der Kinder im Heim enorm erhöhen und für Wohlbefinden sorgen. Wie zum Beispiel wenn die Mädchen Bauchschmerzen haben die Möglichkeit eine Wärmflasche oder einen Tee zu machen. Beides ist nicht vorhanden. Genauso wenig haben die Mädchen einen Aufenthaltsraum, in dem sie sich ausruhen, spielen oder zusammen Zeit verbringen können. In die Zimmer dürfen nur die jeweiligen Bewohnerinnen, da vermehrt Sachen abhanden gekommen sind. Aber wie sollen die Kinder untereinander gut auskommen, wenn kein Platz ist für Begegnung? Wie sollen sie lernen nicht von anderen zu nehmen, wenn sie selber nicht das Nötigste haben wie zum Beispiel Socken oder Handtücher? Wenn selbst im Hogar essenzielle Dinge wie Topflappen fehlen?

Together with the facilitator I made a list about what the Misk’y Wasi needs. We divided it into two categories: acquirements with which we need help and purchases we can finance ourselves with a “piggybank“.
We need help with buying a bigger water heater, that heats up enough water fort he rest oft he showers.
-To be able to use the rest of the showers we need shower heads.
- The gas oven in the kitchen is old and more or less dangerous which is why we’d need a new one.
-We need a trash can that is closeable so that the bug hunt was worth it.
-Almost all kids have eye- or teeth-problems, so that they need caries treatments or glasses.
-The study room where the girls do their homework in the evenings lacks adecuate lighting.
The list continues with little things that enhance the quality of life in the hogar immensly and ensure the well-being of the girls. It would be nice for instance to have the possiblity to offer a hot-water bag or a tea when the girls suffer belly ache. We don’t have any of the two. The girls also do not have a recreation room where they can lounge, play or spend time together. The rooms can’t be entered by others because loads of personal belongings got missing. How can the girls get along well with each other when there is no space for encounter? How are they supposed to learn not to take away from others when they themselves do not even have the most necessary such as socks or towels? When even in the hogar essential things such as potholders are missing?
Über die Sommerferien im Dezember/Januar wird das Misk’y Wasi geschlossen. Danach wäre es schön, es mit einigen Neuheiten wiedereröffnen zu können, wie zum Beispiel den oben genannten Notwendigkeiten. Dafür werde ich weiter versuchen hier in Bolivien durch Streuselkuchenverkauf und auch aus Deutschland Unterstützung zu bekommen. Wenn Sie bzw. Ihr mich unterstützen möchtet gelten dieselben Kontaktdaten wie für die Augenoperation von Sofía (siehe Blogeintrag September), diesmal mit dem Stichwort „Misk’y Wasi“ im Verwendungszweck. Es ist wirklich schwierig zu bemerken, dass es überall an Geld fehlt. Mir liegt jedoch sehr stark am Herzen auch nachhaltig Abhilfe zu schaffen und das gespendete Geld nicht in Überflüssiges zu investieren. Deshalb sollen die oben genannten Anschaffungen dazu dienen, den Mädchen im Hogar ein Leben zu ermöglichen, was sie auf das spätere Leben außerhalb des Hogars vorbereitet.


The Misk’y Wasi will close over the summer holidays. Afterwards it would be wonderful to open again with some novelties such as the necessities mentioned above. I will try to collect money here in Bolivia by selling German Streusel-cake and would be delighted about international support. If you want to support the girls use the same contact dates as for the surgery for Sofía (Blog entry September), this time with Misk’y Wasi in the designated use. It’s really hard to notice that money is missing everywhere. What is important to me though is to help out sustainably and not to squander the money. That is wahy the necessities mentioned above should help to offer the girls a life that prepares them for their life in the future outside of the hogar.

Der Plan für die nächsten Wochen, um den Mädchen das Leben leichter zu machen sieht also wie folgt aus:
Einen Abend die Woche werden wir ein Lagerfeuer im Innenhof machen, um Zeit in der ganzen Gruppe zu verbringen. Dann kann man Gruppenspiele oder Gesellschaftsspiele spielen, Geschichten vorlesen oder einander erzählen und zuhören. Jeden Dienstag und Donnerstag beginnen wir morgens um 6h30 mit einem HIIT-workout. Dienstagabend gibt es altersgemäß zwei unterschiedliche Unterrichtsstunden Englisch. Mittwoch ist Zeit für eine Aktivität, die Ana und mir sehr am Herzen liegt, wir nennen es „Reise um die Welt“. Mit dieser Reise wollen wir den Kindern auf abwechslungsreiche Weise den Horizont erweitern. Diese Kinder haben keinerlei Möglichkeiten zu reisen; weder ihr eigenes Land, noch andere Kulturen außerhalb ihres Landes zu erleben. Somit versuchen wir anhand von Videos, Bildern, Musik, Tänzen, Essen usw. die Kulturen in das Kinderheim zu bringen.


The plan to enhance the girls‘ life in the upcoming weeks looks like this:
-Once a week we will make a bonfire in the patio to spent quality time with the whole group. Then we can play table games, group games read or tell stories and listen to each other. Every Tuesday and Thursday we start with a HIIT-workout. Tuesday nights we give two English classes (beginners and advanced). Wednesday we take time for an activity that is equally important to Ana and me, we call it “journey around the world“. With this journey we want to broaden the horizon oft he kids in a diverse manner. These children do not have any chance to travel; nor to experience their own country nor cultures from outside. That is why we try to bring the world and the cultures into the hogar by showing videos, pictures, music, dances, food etc. from different parts oft he world.  (About how that works you will be able to read in my next blog entry; first impressions you can see on the fotos in the appendix.)
Thursday is our “Art Day“. In the morning and the evening we try to be creative with the girls. What I observed loads of times while the girls did their homeworkwas the ability to copy pictures really well but the inability to make up something themselves like a sketch or a drawing. Moreover the girls have a low self-esteem and difficulties in presenting, so we decided to give the kids an open task and to let them present their self-developed art-work with pride afterwards. Our first art class was about the day of Halloween/ Todos Los Santos. The kids drew pictures and handcrafted decoration fort he Halloween/Todos-Los-Santos- party on Friday.

Erst sprachen wir über ominöse Zahlen wie die Anzahl der Menschen, Kontinente, Länder und Meere der Erde.- First we talked about ominous numbers such as the amount of people, continents, countries and oceans of the earth.
Ziemlich schnell ging es dann jedoch zum praktischen Teil der "Weltreise": Aus Ballons sollte jedes Kind seinen eigenen Globus mit Pappmaché entwerfen. Die kommenden Resiestunden werden wir nach und nach gemeinsam die Länder aufmalen und erleben.
Then soon the practical part of the "world journey" started: every kid should design their own globe with papier maché. The coming travel lessons we will paint the countries together after experiencing them.
Donnerstags ist unser „Kunst-Tag“. Morgens und abends versuchen wir mit den Kindern kreativ zu sein. Was ich häufig bei den Hausaufgaben beobachtet habe, ist die Fähigkeit gut abmalen zu können, aber nicht selbst etwas zu entwerfen. Darüber hinaus fehlt es an Selbstbewusstsein und Präsentationsschwierigkeiten, sodass wir entschieden haben, den Kindern freie Aufgaben zu stellen, deren Umsetzung sie dann mit Stolz präsentieren sollen. Unsere erste Kunst-Stunde vergangenen Donnerstag drehte sich um Halloween bzw. den Tag „Todos los Santos“. Zu dem Thema malten die Kinder Bilder und bastelten Dekoration für die Halloween/Todos-los-Santos-Feier am Freitag.

Buh!
- Booh!


Der Speisesaal geschmückt und mit all den verkleideten Kindern gefüllt.-
The dining-hall decorated and full of kids.

Der traditionelle Altar, welcher mit dem Bild des Verstorbenen geschmückt wird und sein/ihr Lieblingsessen und Gebäck werden darauf gestellt.-The traditional altar which is decorated with a foto of the deceased and his/ her favourite food and pastries.
Drei der älteren Mädchen verkleideten sich als Brautpaar und Ex-Frau und spielten einen kurzen Sketch. :) - three of the older girls dressed up as bridal couple and ex-wife and acted a short sketch.:)
Im Anschluss finden sich Bilder, die Eindrücke über die Projektarbeit im Centro Guadalupe geben, sowie über die unglaublich beeindruckenden, weiten Landschaften um Sucre.

Vielen Dank für das aufmerksame Lesen und bis bald,
herzliche Grüße,

Following you find impressions about the work in my second project Centro Guadalupe as well as the incredibly ample landscapes around Sucre.
Thanks a lot for your attention and hasta pronto,
best wishes,

Matthia



Auf der einen Seite der Berge sieht alles grün aus...
On on side of the mountains everything is green...

...auf der anderen Seite sieht es aus, als hätte jemand Gewürze aus aller Welt auf die Berge gestreut. :)
...on the other side it looks as if someone had sprinkled spices from all over the world on the mountains. :)

-Ein Wanderausflug nach Cajamarca, atemberaubend schön und vielseitig.
A hike in Cajamarca, breath-takingly beautiful and diverse.



Meine Arbeit im Centro Guadalupe hat andere Dimensionen angenommen. Das Centro ist umgezogen in sehr heruntergekommene Räume...
My work in the Centro Guadalupe has reached other dimensions now. The Centro moved into other rooms...

...es wirkt nun regelrecht wie ein Gefängnis- was es im Grunde genommen auch ist. Auch wenn es eigentlich unter dem Namen "Zentrum für Reintegration" steht.
...now it really looks like a prison- what it actually is in fact. Although they call it "Center of reintegration" here.

Nun ist es meine Aufgabe gemeinsam mit den beiden Bewohnerinnen und Ana, meiner Kollegin aus dem Misk'y Wasi zu renovieren. Alle anderen Aktivitäten und Ideen wie Sport,Schreiben etc. werden somit ersteinmal auf später verschoben.
Now my task to renovate together with the girls living their and Ana, my work buddy from the Misk'y Wasi. All other activities, ideas such as exercise, writing etc will be postponed for now.


Ich verstehe mich gut mit den beiden Mädchen, die im Guadalupe leben. Meine dortigen Vorgesetzten wollten mir jedoch nichts über die Hintergründe erzählen, weshalb die Mädchen dort sind. Mittlerweile haben sie Vertrauen gefasst und es mir von sich aus erzählt. Es ist angenehm mit den beiden, sie fragen häufig neugierig von meinem Arbeits- und besonders Privatleben. Und bis jetzt kommen wir auch gut mit den Renovierungsarbeiten voran.:)
I get along well with both of the girls that live there. The two facilitators did not want to share the backgrounds why the girls are there with me.By now they trust me and told me themselves. It is nice with them; they often ask curiouly about my work and private life. And so far we're getting the renovating done quite fast. :)